Lebensverändernde Erfahrungen

Fachpraktika – Tanja in Tansania

Tanja ist für ihre Famulatur mit Coworkers Fachpraktika nach Shunga, einem kleinen Ort im Nordwesten Tansanias, ausgereist. In den ersten drei Wochen hat sie im örtlichen Krankenhaus schon viel erlebt:

Unsere Tage beginnen früh mit einem gemeinsamen Frühstück, gefolgt von Andachten und Besprechungen im Krankenhaus. Von Wunden bis hin zu komplexen Operationen ist jeder Tag hier eine Herausforderung und eine Gelegenheit zum Lernen. Die Unterschiede zwischen den medizinischen Ressourcen hier und in Deutschland sind enorm. Es ist entscheidend, die häufiger auftretenden Krankheitsbilder und kostengünstige Diagnostikmethoden zu kennen, um den Patienten bestmöglich zu helfen.

Die Menschen hier haben mich tief beeindruckt. Ihre Hingabe, ihre Geschichten und ihre Liebe strahlen eine Stärke aus, die bewundernswert ist. Besonders Iris (Ärztin) und Christine (Hebamme und Krankenschwester) haben gezeigt, wie man mit Herz und Hand arbeitet.

Dankbarkeit neu entdeckt
Ein Moment, der mir immer im Gedächtnis bleiben wird, ereignete sich als wir alle ins Haus flüchten mussten, weil es stark zu regnen begann. Wie Sardinen gequetscht standen wir in dem kleinen Raum, und alle begannen zu singen und Gott für den Regen zu loben. Währenddessen war ich sprachlos, denn mir wurde klar, dass ich auf dem Weg nach Hause total durchnässt und matschig sein würde, während der Innenhof bereits unter Wasser stand und die Straßen langsam aufweichten und weggespült wurden. Doch alle um mich herum waren dankbar für den Segen, den der Regen für die Ernte bedeutete. Es war ein Moment tiefer Verbundenheit mit den Menschen um mich herum und eine Erinnerung daran, dass Dankbarkeit nicht von äußeren Umständen abhängt, sondern eine Einstellung des Herzens ist. Es kommt auf die Perspektive an. Während ich mich über die Sonne freue, ist der Regen für die Menschen hier ein Segen. Genauso unterschiedlich können auch die Perspektiven in Lebenskrisen sein. In den stürmischen Zeiten unseres Lebens wird uns manchmal umso klarer bewusst, was wirklich wichtig ist. Aus meiner Zeit in Tansania will ich mir mitnehmen, dass Gott auch in schwierigen Lebenssituationen Frieden und Freude schenken kann.

Lasst uns gemeinsam über unsere eigenen Erfahrungen und Dankbarkeit nachdenken. Denn manchmal sind es gerade die kleinen Momente, die unser Leben am meisten prägen.